Das wurde ich zu Beginn meiner Tätigkeit oft gefragt – und manch ehemaliger Arbeitskollege mag verständnislos den Kopf geschüttelt haben ob dem Plan, meinen gut bezahlten Marketingjob aufzugeben und stattdessen einer wahrscheinlich brotlosen Kunst nachzugehen. Denn noch viel wichtiger als die Frage „Wie wird man Hochzeitsplaner“ dürfte die Frage: „Wie bleibt man Hochzeitsplaner?“ sein – die meisten geben nach ein paar relativ erfolglosen Jahren auf. Den uralten Musikerwitz könnte man ebenso gut mit dem Hochzeitsplaner machen:
Sagt der Arzt zur Hochzeitsplanerin: „Es tut mir leid, aber sie haben noch knapp ein halbes Jahr zu leben.“ Jammert die Hochzeitsplanerin: „Ja aber wovon denn….?!“
Hochzeitsplaner haben es hierzulande tatsächlich nicht leicht: Nur wenige Brautpaare wissen ihre Dienste zu schätzen. Auch ich kann mich nur seit Jahren auf dem Markt halten, weil ich mir mit der Durchführung von freien Trauungen ein zweites Standbein geschaffen habe und meine Familie zum Glück nicht von meinen Einkünften leben muss…Dank meinen Tätigkeiten als Hochzeitsplanerin UND Trauungsgestalterin bin ich aber nach wie vor jeden Samstag (manchmal auch am Freitag, Sonntag oder unter der Woche) in der Saison (und seltener ausserhalb) an den schönsten Orten der Schweiz anzutreffen. Nicht zuletzt dank meinen Brautpaaren entdecke ich immer wieder wunderschöne Orte in der Schweiz: So wie dieses Jahr das Seehotel Kastanienbaum, von dessen Terrasse aus ich das Bild oben vor der Hochzeit an einem wunderschönen Septembertag dieses Jahres aufgenommen habe. Und dann bereue ich keinen Moment, dass ich vor 13 Jahren den Entscheid getroffen habe, mich als Hochzeitsdienstleisterin selbständig zu machen! Als Trauungsgestalterin weiss ich die Dienste einer Hochzeitsplanerin sehr wohl zu schätzen – da gibt es keine Unsicherheiten, alles ist tiptop organisiert und es gibt einen Ansprechspartner vor Ort, der sich um alles kümmert. Und als Hochzeitsplanerin schätze ich eine kurzweilige, individuelle und herzerwärmende Trauung – die darf auch gerne von der Konkurrenz kommen! Wir begegnen uns alle freundschaftlich: Dank Nicolas Lindt bin ich überhaupt ins Trauungsbusiness gekommen – er war und ist eine grosse Inspiration für mich!
Als Hochzeitsplanerin hatte ich diese Leitfigur nicht: Alles, was ich heute kann, musste ich mir mühevoll selbst beibringen: „Learning by doing“! Und oft habe ich mir gewünscht, es hätte mir jemand wenigstens theoretisch gezeigt, wie’s geht. Ich habe Zeit meines Lebens (und das ist nun doch schon fast ein halbes Jahrhundert) diverse Projekte betreut aber keines war so komplex wie eine Hochzeit zu planen – so viele Faktoren gilt es zu berücksichtigen, so viele Details spielen eine Rolle!
Genau das versuche ich heute meinen Schülern weiterzugeben. Ganz viele Hochzeitsplaner in der Schweiz sind durch meine Schule gegangen – die meisten am SAWI, für das ich 2011 den ersten Lehrgang zum Hochzeitsplaner konzipiert, diesen jährlich modifiziert und immer geleitet habe. Ein paar haben den einmaligen VUSH-Lehrgang 2017/18 besucht, der an 18 verschiedenen Hochzeitsorten in der Schweiz stattgefunden hat. Letztes Jahr war Pause – die brauchte ich dringend. Doch nun freue ich mich riesig, dass ich diesen Herbst wieder unterrichten werde – an meiner eigenen Schule und genauso wie ich es gerne gehabt hätte: Minimales Zeitinvestment und maximaler Nutzen. An nur 5 Samstagen werde ich versuchen, einer hochmotivierten Gruppe von jungen Frauen meinen Beruf näher zu bringen – in 5 ganz unterschiedlichen, aber in der Schweiz sehr beliebten Hochzeitslokalitäten. Am 26. Oktober 2019 geht’s in der wunderschönen Krone in Regensberg los und für Schnellentschlossene: Es sind noch Plätze frei…;-) Alle Infos findet ihr auf
https://www.hochzeitsplanerschule.ch/lehrgang_hochzeitsplaner_aktuell.php