Im Freien Heiraten
Hochzeitsplanung

Trauung im Freien: Was ihr beachten müsst

10. April 2019

Viele Paare, die mich aufsuchen, wünschen sich eine Trauung im Freien. Und nicht alle entscheiden sich nach dem Gespräch mit mir dafür! Ich bin jeden Sommer an mehreren Trauungen im Freien und ich sage euch ehrlich: Die Vorstellung davon ist schöner als die Wirklichkeit! Bei schönem Wetter (was man sich ja für die Hochzeit wünscht) ist es in der Regel zu heiss und zu hell durch die Sonneneinstrahlung. Fast nirgends ist man von Umgebungslärm gefeit und in der Luft fliegen nicht nur Insekten, sondern oft auch Pollen, die Allergikern das Leben schwer machen. Nicht alle für Trauungen vorgesehenen Plätze verfügen zudem über ideale Bedingungen: Einen wetterunabhängigen Untergrund (wer will schon mit den High Heels im Rasen steckenbleiben) und natürlichen Schatten. Viele Paare entscheiden sich deshalb gleich von Beginn weg für die Trauung drinnen und machen Empfang/Apéro im Freien: Dort kann sich jeder aussuchen, wo er sich hinstellen bzw. -setzen will. Wer sich dennoch nicht von der Vorstellung einer Hollywood-reifen Trauung im Freien lösen kann, sollte bei der Planung folgendes beachten:

Eine schöne Schlechtwettervariante ist zwingend!

Hierzulande können wir nie mit schönem Wetter rechnen und oft ist das Wetter unbeständig; das heisst wir wissen am Morgen noch nicht, ob das Wetter auch am Nachmittag noch gleich ist. Damit ihr nicht zu nervösen Hobby-Meteorologen werdet, die Tage wenn nicht schon Wochen vor der Trauung sämtliche Wettervoraussagen miteinander vergleichen und verzweifelt versuchen, irgendwo noch eine positive Prognose zu finden, ist eine schöne Schlechtwettervariante für eure Trauung im Freien zwingend. Ihr solltet die Hochzeit mit dem guten Gefühl auf euch zukommen lassen sollen, dass die Trauung in einem schönen Rahmen stattfinden kann – ganz egal ob drinnen oder draussen! Auch drinnen sollte mit wenig Aufwand ein schönes Setting möglich sein und natürlich müssen alle Gäste sitzen können! Es lohnt sich also, diesem Punkt bei der Lokalitätensuche ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken! Und auch wenn ihr euch die Outdoor-Trauung ganz fest gewünscht habt: Haltet nicht um jeden Preis daran fest! Ich kann euch aus Erfahrung sagen, dass es kein entspannter Moment ist, wenn die Trauung unterbrochen werden muss, weil das Gewitter dann halt doch kommt….

Ihr müsst für Schatten sorgen!

Nein, ihr wollt nicht, dass während eurer Trauung jemand einen Hitzeschlag oder Sonnenbrand erleidet und deshalb liegt es an euch, dafür zu sorgen, dass alle im Schatten sitzen können! Immer wieder höre ich: „Die 40 Minuten werden sie ja wohl noch aushalten können…“ Mein Tipp: Setzt euch in voller Montur (also die Herren bitte mit Hemd und Anzug) an einem schönen Sommertag 40 Minuten lang mit einem Stuhl an die pralle Sonne und ihr werdet schon nach 5 Minuten merken: „Geht gar nicht…“. Deshalb gilt: Schatten für Brautpaar und Gäste ist bei der Trauung im Freien zwingend! Einzig zwischen November und März brennt die Sonne noch nicht so heiss vom Himmel, dass im Idealfall eine Trauung an der Sonne möglich ist – die wenigsten Paare planen aber dann eine Trauung im Freien… Ich erlebe es immer wieder, dass sich Paare, die ich traue, nicht an meinen Tipp bezüglich der Organisation von Schatten halten und ich sehe auch, wie die Gäste leiden! Ideal ist, wenn natürlicher Schatten fällt – zum Beispiel durch Bäume, eine Hauswand etc. Ansonsten gilt es, mit Sonnenschirmen oder noch besser Segeln für solchen zu sorgen: Falls die Hochzeitslocation über keine oder nicht genügend Schattenspender verfügt, müssen diese angemietet werden! Ist dies der Fall, sorgt dafür, dass der Auftrag im Bedarfsfall auch noch kurzfristig storniert werden kann: Zum Beispiel, weil schon Tage davor klar ist, dass es mit ziemlicher Sicherheit regnen wird! Freut euch: Regen am Hochzeitstag soll bekanntlich Glück bringen!

Auch am Schatten ist es heiss…

Macht euch keine Illusionen: Auch am Schatten ist es im Sommer heiss; inzwischen aufgrund des Klimawandels oft über 30 Grad. Schön, wenn deshalb für die Gäste Wasserflaschen und Fächer bereitgestellt werden, mit denen sich diese Linderung verschaffen können. Personalisierte Fächer sind zudem ein schönes Gastgeschenk!

It’s all so quiet…

Der wunderschöne Song von Björk trifft auf die wenigsten Trauungen im Freien zu: Da ist der Bauer, der nebenan die Felder mäht (hoffentlich nicht güllt!), der engagierte Nachbar, der auch am Samstag mit Schlagbohrer/Rasenmäher/Laubbläser zugangen ist, da sind die Frösche im Teich, die Krähen im Baum…ja, es gibt schönen und weniger schönen Umgebungslärm. Fakt ist: Wir können keinen brauchen. Wenn die Gäste der Traurede nicht folgen können, ist es aus mit der Aufmerksamkeit und das wäre schade! Deshalb gilt es für Technik zu sorgen (Verstärker und Mikro für Musiker, Trauungsgestalter und ev. Brautpaar) und für jemanden, der mögliche Lärmquellen versucht zu eliminieren: Zum Beispiel, in dem er freundlich das Gespräch sucht und auf die Trauung nebenan hinweist. Und nein, natürlich sind das nicht die Trauzeugen – diese haben hoffentlich auch bei der Trauung im Freien einen Ehrenplatz ganz vorn und eine tragende Rolle!

Beachtet ihr all diese Punkte, dann steht einer tollen Trauung, die bei schönem Wetter im Freien stattfindet, nichts mehr im Weg – viel Erfolg!

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  1. Fächer sind ja eine gute Idee! Danke! Wir bereiten uns auf die Hochzeit des Bruders vor und suchen im Moment nach einem Trauredner. Dies ist eine sehr verantwortungsvolle Person in der ganzen Zeremonie, muss also mit Maß und Gefühl die Feier leiten. Mit Beschattung Lösung echt kreativ!

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