Hochzeitsplanung

Wieder Krönchen nach Corona?

7. April 2022

Die Pandemie hat die Hochzeiten in der Schweiz geprägt: Seit Jahren wurden nicht mehr so wenige Eheschliessungen vorgenommen wie 2020 (35 160) und 2021 (36 199) – in den Jahren zuvor lag die Zahl konstant bei rund 40’000 Hochzeiten pro Jahr. Kein Wunder: In den vergangenen beiden Jahren waren Hochzeiten oft nur unter Auflagen möglich, die wenig Freude am Feiern aufkommen liessen: Beschränkte Teilnehmerzahl, Maskenpflicht, Voraussetzung eines Covid-Zertifikats usw. Auf den Zivilstandsämtern durfte meist nur im Beisein der Trauzeugen Ja gesagt werden und es gab Standesbeamte, die es den Paaren nicht einmal erlaubten, für ein einziges Bild kurz die Masken zu lüften. Wer während der Corona-Pandemie heiratete, tat dies wirklich aus tiefster Überzeugung und meist nur im kleinsten Kreis. Viele Paare beschlossen, ihre Feier auf später zu verschieben – für 2022 und 2023 habe ich noch einige solcher Hochzeiten in der Agenda. Aber ich kenne auch Paare, die nach dem 3. erfolglosen Verschiebungsversuch dieses Vorhaben aufgegeben haben im Sinne von „Wir sind ja zivil verheiratet und das reicht.“ Das ist natürlich schade für mich (und alle anderen involvierten Dienstleister) aber durchaus verständlich. Und ich frage mich an dieser Stelle, ob sie damit nicht auch vielleicht einen Trend auslösen: Weg von der grossen Feier und hin zu einem neuen Minimalismus: Die zivile Trauung im Beisein der Trauzeugen muss reichen. Jetzt, wo in der Schweiz alle Corona-Massnahmen Geschichte sind (mindestens im Moment) darf dieser erlauchte Kreis durchaus noch erweitert werden: Auch Eltern, Geschwister und engste Freunde können kommen, sofern es die Kapazität des zivilen Traulokals erlaubt. Und solche gibt es viele: Überall in der Schweiz laden Schlösser, Villen, Burgen und andere herrschaftliche Bauten ein, zivil zu heiraten. Das Aufgeld für die Hochzeit in einem speziellen Traulokal ist bescheiden, die Auswahl gross – jedes Paar kann überall heiraten. Und danach bei einem Apéro oder einem unkomplizierten Essen in einem Restauarant in der Nähe anstossen. Mehr braucht es eigentlich nicht, oder? Ich bin gespannt, ob die grossen, aufwändigen und damit auch teuren Hochzeiten zurückkommen oder wir uns in einer neuen Bescheidenheit üben – in instabilen Zeiten wie diesen durchaus angebracht!

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