Ganz ehrlich: Ich habe mir „The wedding planner“ mit Jennifer Lopez aus dem Jahr 2001, wahrscheinlich immer noch der bekannteste Film mit einer Hochzeitsplanerin in der Hauptrolle, noch nie in voller Länge angesehen – er war also nicht der Grund, weshalb ich mich rund 5 Jahre später dazu entschlossen habe, Hochzeitsplanerin zu werden! Ich habe mir die DVD erst viel später gekauft und mir hat der Beginn des Films gereicht um festzustellen, dass das, was dort gezeigt wird, ziemlich weit weg ist von dem, was ich mache…ich habe ihn nicht einmal zu Ende geschaut! Warum? Innerhalb von wenigen Minuten sieht man die Hochzeitsplanerin beim Koordinieren der Hochzeit in mehreren Aktionen, die ich bestenfalls überflüssig, meist aber haarsträubend und schlichtweg rufschädigend für uns Hochzeitsplaner finde! Beispiele gefällig? Gerne chronologisch: Die Hochzeitsplanerin Mary…
…fasst einer Brautjunger in den Ausschnitt, um dort mangels entsprechender Oberweiste eine Klammer anzubringen…
…herrscht den Fotografen an, sich ja nicht ausserhalb der für sie vorgesehenen Bereiche zu bewegen…
…hält den Pfarrer davon ab, vor der Trauung die Toilette aufzusuchen…. (obwohl gar noch nicht alle Schlüsselfiguren bereit sind, wie sie später merkt)
…hält sich kurz vor der Trauung mit dem Büscheln einzelner Blümchen auf – obwohl kein Makel erkennbar ist und die Floristin umwerfende Arbeit geleistet hat…
…gibt das Zeichen zum Einzug, obwohl weder die Trauzeugen noch der Brautvater anwesend und bereit dafür sind…
…verabreicht dem Vater der Braut ungefragt Medikamente und sprüht ihm auch noch Wasser ins Gesicht…
…thront während der Trauung auf dem Balkon – viel zu weit weg, um im Bedarfsfall unten von Hilfe zu sein!
Ja, es gibt tatsächlich Hochzeitsplaner, die im besten Fall eines sind: Durchlauferhitzer! Nicht selten spüre ich deshalb beim ersten Kontakt mit Lokalitäten, Hochzeitsdienstleistern oder auch involvierten Gästen (z.B. den Trauzeugen) eine gewisse Reserviertheit! Sobald diese dann aber merken, dass es mir am Herzen liegt, sie zu unterstützen, ihnen Arbeit abzunehmen statt zusätzliche zu schaffen, verfliegt die Zurückhaltung schnell. Sie erkennen rasch, dass ich ein klares Ziel habe: Der Hochzeitstag soll nicht nur für das Brautpaar eine grosse Freude sein, sondern auch für Gäste und involvierte Lieferanten!
Als Hochzeitsplanerin bin ich mir für nichts zu schade und packe überall mit an, wo grad Not am Mann bzw. der Frau ist. Ich habe für alle ein offenes Ohr und verliere auch in hektischen Situationen weder die Nerven noch meinen Humor. Ich hüte mich davor, mich despektierlich über Brautpaar, Gäste oder andere Hochzeitsdienstleister zu äussern – nichts nervt mich mehr als Lästermäuler!
Ich will für alle ein verlässlicher und nützlicher Partner sein und versuche das auch meinen Schülern weiterzugeben – jahrelang habe ich für VUSH/SAWI Hochzeitsplaner ausgebildet. Seit neustem tue ich dies in meiner eigenen Schule: www.hochzeitsplanerschule.ch. Wirf doch mal einen Blick rein: Vielleicht hast du ja auch Lust, auf dem Hochzeitsmarkt ein Anbieter mit Herz zu werden? Ich würde mich freuen!
Herzlichst
Yvonne